Beeck
Stadt Wegberg
Wappen von Beeck
Koordinaten: 51° 8′ N, 6° 18′ OKoordinaten: 51° 8′ 2″ N, 6° 18′ 21″ O
Höhe: 70 (66–71) m
Einwohner: 2328 (30. Jun. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Oktober 1935
Postleitzahl: 41844
Vorwahl: 02434
Haus Beeck in Beeck
Haus Beeck in Beeck
Schautafel an der Motte

Beeck ist ein Ortsteil der Mittelstadt Wegberg im Kreis Heinsberg im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Geografie

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Kirchplatz in Beeck

Lage

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Beeck liegt östlich von Wegberg, ebenfalls zum größten Teil innerhalb des Grenzlandrings. Nördlich des Grenzlandrings erstreckt sich ein ausgedehntes Waldgebiet.

Gewässer

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Der Beeckbach fließt von Moorshoven kommend südlich an der Ortschaft vorbei und mündet in Wegberg in die Schwalm.

Nachbarorte

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Beeckerheide Holtmühle Ellinghoven
Wegberg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Kipshoven
Uevekoven Holtum Moorshoven

Geschichte

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Haus Beeck um 1720
Siegelmarke Bürgermeisteramt Beeck 1850–1945

Im Raum um Beeck siedelten bereits seit der jüngeren Steinzeit Menschen, dies ist durch urgeschichtliche Einzelfunde nachgewiesen. Die Ursprünge der geschlossenen Ortschaft Beeck sollen auf eine „Königshof“ zurückgehen, womit meist eine herrscherliche Reisestation gemeint ist. Dies ist allerdings nicht nachgewiesen. Ein ritterlicher Sitz, der sich im ausgehenden Hochmittelalter nahe der Ortsmitte mit einer zweiteiligen Motte etablierte, wurde 1279 urkundlich erwähnt.[2] Der Mottehügel, teilweise in den 1930er Jahren abgegraben, ist nahe dem Kirchturm von St. Vincentius einsehbar. Von dem Nachfolgerbau „Haus Beeck“ aus der Barockzeit, stets in Privathand, existiert noch der Torflügel der Vorburg.

Beeck hatte im Laufe seiner Geschichte verschiedene Herren, noch heute erinnert die Straße Spanische Kall an die jahrhundertelange Grenze zwischen Geldern und Jülich. Als Lehen ging es zunächst um 1020 zur Herrschaft Wassenberg, später an den Herzog von Limburg, 1288 an den Hof zu Brabant. 1472 wechselte Beeck durch Heirat zu Jülich. Aus dieser Zeit der Jülicher Herrschaft trägt die Gemeinde Beeck ihr Wappen, das im oberen Teil den nach links gewandten Oberkörper eines schwarzen Löwen auf goldenen Grund hat. Um die Wende zum 19. Jahrhundert stand es unter französischer Herrschaft und fiel nach dem Wiener Kongress im Frühjahr 1815 an Preußen. Die preußische Verwaltung richtete 1816 die Bürgermeisterei Beeck ein, die dem Landkreis Erkelenz zugewiesen wurde. Auffällig und für Beeck ortsbildprägend sind, aus dieser Zeit einige Bauten im klassizistischen Stil.

Die ehemalige Feinspinnerei Wegberg 2009

1912 wurde durch Ferdinand Bernard Bartmann die Feinspinnerei Wegberg gegründet, die bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigte und bis 1993 bestand. Am 1. Oktober 1935 wurde die verwaltungsrechtliche Selbstständigkeit der Zivilgemeinde aufgehoben und Beeck ein Bestandteil der Gemeinde Wegberg. Heute ist Beeck ein Stadtteil Wegbergs.

Religion

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Kath. Kirche in Beeck

Die katholische Kirche im Ortskern ist St. Vincentius geweiht und wurde 1401 erbaut. Ein Erweiterungsbau mit dem neuen Hauptschiff und Chorraum wurde 1966 an Stelle der alten Schule fertiggestellt. Mit der Neugliederung der Kirchengemeinden im Bistum Aachen wurde die Pfarrgemeinde zum 31. Dezember 2012 aufgelöst und am 1. Januar 2013 als Filialgemeinde der neuen Kirchengemeinde St. Martin Wegberg eingegliedert.

Infrastruktur

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Es existieren landwirtschaftliche Betriebe teilweise mit Pferdehaltung, eine Gärtnerei, ein Bauunternehmer, Installations- und Elektrobetriebe, Gaststätten mit Gastronomie, Pizzeria und Imbiss, Frisiersalone, eine Metzgerei eine Bäckerei sowie mehrere Gewerbe- und Kleingewerbebetriebe. Eine Arzt-, Augenarzt- und ein Zahnarztpraxis ist vorhanden.

Die AVV-Buslinien 411 und 412 der WestVerkehr sowie die Linie 017 der NEW verbinden Beeck mit Wegberg, Erkelenz und Mönchengladbach, wobei die auf den Schülerverkehr ausgerichtete Verstärkerlinie 411 ausschließlich die Haltestelle Beeck Grundschule bedient. Abends und am Wochenende kann außerdem der MultiBus angefordert werden.[3]

Linie Betreiber Verlauf
411 west morgens: Kehrbusch → Isengraben → Flassenberg → Rath-Anhoven Schule → Schönhausen → Felderhof → Bissen bei Beeck → Moorshoven → Holtum → Uevekoven → Wegberg → Beeck Grundschule
morgens: Bissen → Busch → Holtmühle → Kipshoven → Gripekoven – Ellinghoven → Beeck Grundschule → Wegberg
mittags/nachmittags: Wegberg → Beeck Grundschule → Holtum → Uevekoven → (Bissen →) Busch → Holtmühle → Kipshoven → Gripekoven → Ellinghoven → Moorshoven → Bissen bei Beeck → Felderhof → Schönhausen → Rath-Anhoven Schule → Isengraben → Flassenberg → Kehrbusch
412 west Erkelenz Bf – Erkelenz Gymnasium / Erkelenz Burg – Borschemich (neu) – Kuckum (neu) – Keyenberg (neu) – Rath-Anhoven – Mehlbusch – Kipshoven – Moorshoven – Beeck – Beeckerheide – Gerichhausen – Wegberg Bf – Wegberg Busbf
017 NEW Lürrip – Mönchengladbach Hbf – Geroplatz – Holt – Nordpark – Dorthausen – Rheindahlen (– Kipshoven – Moorshoven – Beeck – Beeckerheide – Gerichhausen – Wegberg Busbf) (AVV-Tarif gilt nur im Kreis Heinsberg)

Die Gemeinschaftsgrundschule mit Turnhalle hat im südlichen Bereich von Beeck ihren Standort. Nicht weit von der Schule entfernt ist auch der Kath. Kindergarten angesiedelt. Insgesamt 3 Kinderspielplätze stehen den Kindern zur Verfügung.

Museen

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Flachsmuseum

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Flachsmuseum
Spinnrad und Webstuhl im Flachsmuseum

Das Beecker Flachsmuseum besteht seit 1982 und veranschaulicht die Flachsverarbeitung, die in der Vergangenheit eine große Bedeutung sowohl für die bäuerliche Wirtschaft, wie auch die Textilindustrie der Region hatte.

Trachtenmuseum

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An der Kirche befindet sich das Museum für Europäische Volkstrachten. Beide Museen befinden sich in der Trägerschaft des Heimatvereins Wegberg-Beeck.

Sehenswürdigkeiten

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Hofanlage in Beeck
Fachwerkhaus in Beeck

Vereine

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Regelmäßige Veranstaltungen

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Literatur

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Commons: Beeck – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungsstatistik Stadt Wegberg. (PDF; 384,5 kB) In: wegberg.de. Stadt Wegberg, 30. Juni 2021, abgerufen am 26. August 2021.
  2. Edmund Renard d. Jüngere: Beschreibung von Haus Beek 1904, abgerufen am 22. Februar 2014
  3. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.