Avishai Margalit, 2008

Avishai Margalit (hebräisch אבישי מרגלית ; * 22. März 1939 in Afula, Palästina, heute Israel) ist ein israelischer Philosoph.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Margalit wuchs in Jerusalem auf und studierte dort an der Hebräischen Universität Philosophie und Wirtschaftswissenschaften. Er erwarb den B. A. 1963 sowie den M. A. im Jahr 1965. Margalit leistete seinen Wehrdienst bei der Nahal-Fallschirmjägereinheit, einer Infanterieeinheit der israelischen Armee, die von David Ben Gurion begründet worden war und sowohl Militärdienst als auch Dienst in der landwirtschaftlichen Erschließung des Landes leistet. In dieser Einheit war Margalit an der Eroberung Jerusalems im Sechs-Tage-Krieg beteiligt.

Von 1968 bis 1970 studierte Margalit mit einem Stipendium an der Oxford University. Er schrieb seine Dissertation über den kognitiven Status von Metaphern bei Jehoschua Bar-Hillel. Parallel zum Studium arbeitete er in einem Aliat Hanoar Jugenddorf. Nach dem Erwerb des Ph. D. mit summa cum laude im Jahr 1970 war er bis 1973 als Lecturer und bis 1979 als Senior Lecturer an der Hebräischen Universität tätig. Im Jahr 1980 wurde er zum Associate Professor ernannt und erhielt im Jahr 1998 den Lehrstuhl des Shulman Professors für Philosophie. Im Jahr 2006 wurde er emeritiert. Er ist seit Juli 2006 George F. Kennan Professor für Philosophie am Institute for Advanced Study in Princeton, New Jersey. 2011 wurde er zum Mitglied der Israelischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Margalit hatte Gastprofessuren in Harvard (1974/75), am Wolfson College, Oxford (1979/80), am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin (1984/85), in Prag, Florenz und an der New York University. Im Jahr 1999 hielt er die Horkheimer Vorlesung an der Universität Frankfurt sowie 2005 die Tanner Lectures an der Stanford University. Im Jahr 2001 erhielt er den internationalen Spinoza Lens Preis der International Spinoza Foundation in Amsterdam und 2007 wurde er mit dem EMET-Preis für exzellente akademische und berufliche Leistungen im Bereich Humanities ausgezeichnet. Margalit ist Mitglied des Center for the Study of Rationality in Jerusalem.

Margalit war eines der ersten Mitglieder von Schalom Achschaw und hat sich aktiv in der israelischen Friedensbewegung beteiligt. Über die Lehre hinaus hat er oftmals zu tagespolitischen Fragen öffentlich Stellung bezogen und unter anderem Aufsätze in dem politischen Magazin The New York Review of Books veröffentlicht.

Er war mit Edna Ullman-Margalit verheiratet, die bis zu ihrem Tod ebenfalls als Professorin der Philosophie an der Hebräischen Universität lehrte.

Werk

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Margalit befasste sich im Schwerpunkt mit der Philosophie der Sprache, dem Thema der praktischen Vernunft und der Sozial- und politischen Philosophie.

Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Michael Seifert: Dr. Leopold Lucas-Preis 2011 geht an den politischen Sozialphilosophen Avishai Margalit aus Israel, Pressemeldung der Universität Tübingen in: Informationsdienst Wissenschaft vom 16. Februar 2011, abgerufen am 17. Februar 2011
  2. Avishai Margalit is awarded Ernst-Bloch-Prize 2012 Sponsorhips Award goes to Lisa Herzog – Ceremony on September 21, 2012 (Memento des Originals vom 15. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hs.ias.edu (PDF; 92 kB), Ludwigshafen, April 26 2012
  3. Member History: Avishai Margalit. American Philosophical Society, abgerufen am 11. Dezember 2020.
  4. „Ein erhellendes kleines Buch über ein oft vernachlässigtes, aber eminent wichtiges Feld der Moralphilosophie“, urteilte Alexandra Kemmerer in ihrer Rezension in der FAZ Nr. 57, 9. März 2010, S. 30. Es sei gut, dass Margalits Buch den Kompromiss in der Politik „aus der philosophischen Schmuddelecke“ hole.
Personendaten
NAME Margalit, Avishai
ALTERNATIVNAMEN Margalit, Avischai
KURZBESCHREIBUNG israelischer Philosoph
GEBURTSDATUM 22. März 1939
GEBURTSORT Afula