Ashikaga-Schule, östlicher Teil mit den Schulgebäuden
Eingang (Nyūtoku-mon)
Hauptgebäude
Gedenkstätte für Konfuzius
Letzte Seite aus einem Buch der Song-Zeit (Nationalschatz)
Der Heilige der Ashikaga-Schule - Konfuzius
(Tani Bunchō, 1796)

Die Ashikaga-Hochschule (japanisch 足利学校, Ashikaga gakkō) in der Stadt Ashikaga, (Präfektur Tochigi) bestand einige hundert Jahre bis 1871. Ihre größte Bedeutung hatte sie in der Muromachi-Zeit.

Geschichte

Die Anfänge der Schule gehen bis in die Kamakura-Zeit zurück; sie gewann an Bedeutung, als die Fürsten Uesugi die Provinz regierten. Feldherr Uesugi Norizane (1410–1466) förderte die Schule, stiftete wichtige Werke der Song-Zeit und sorgte für eine detaillierte Benutzerordnung. Gelehrt wurde vor allem chinesische Literatur und Wissenschaft, zu der auch die Wahrsagekunst (Eki) gehörte. Der Jesuitenpriester Francisco de Xavier, der im Jahr 1549 die Missionierung Japans begann, rühmte die Schule als die bedeutendste des Landes.

Ihre Sammlung umfasste einige Tausend Bände, hauptsächlich chinesische Werke, die von Lehrern und Schülern gestiftet worden waren. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen im sechzehnten Jahrhundert wurden die Bestände von Toyotomi Hideyoshi nach Kyōto gebracht. Als wenig später Tokugawa Ieyasu an die Macht kam, veranlasste er deren Rückführung und unterstützte die Schule und die Bibliothek.

Die Anlage heute

Die Schule bestand aus zwei Teilen, dem Ostteil mit der eigentlichen Schule und dem Westteil mit der Gedenkstätte für Konfuzius. Während die Gedenkstätte erhalten blieb, wurde das Schulgelände für den Bau einer modernen Grundschule genutzt. Als es in den 1975er Jahren notwendig wurde, diese Grundschule zu erweitern, entschloss man sich, sie zu verlegen. So konnte 1982 mit der Rekonstruktion der Ashikaga-Schule begonnen werden, die 1990 abgeschlossen wurde.

Erhaltener Westteil

Rekonstruierter Ostteil

Der Ostteil ist an zwei Seiten vom wieder hergestellten Wall und Graben umgeben. Folgende Gebäude, deren originale Namensgebung der eines Zen-Klosters folgt, wurden 1990 rekonstruiert:

Die Sammlung

Nach der Meiji-Restauration wurde die Hochschule 1871 aufgelöst, Bücher und Geräte fielen an die Präfektur Tochigi, die 1903 die “Gedenkbibliothek der Ashikaga-Hochschule” (足利学校記念図書館, Ashikaga gakkō kinen toshokan) einrichtete, um den noch vorhandenen ca. 4.000 Bänden einen würdigen Rahmen zu geben. Die Sammlung dann im Laufe der Jahre erweitert und ist heute eine Forschungsbibliothek mit knapp 60.000 Bänden.

Aus dem alten Bestand sind Werke der Song-Zeit als Nationalschätze bzw. Wichtige Kulturgüter registriert. Die Sammlung umfasst nicht nur Bücher, es gehören auch Rollbilder und Kunstgegenstände dazu.

Literatur

Koordinaten: 36° 20′ 17″ N, 139° 27′ 6″ O