Ars subtilior bezeichnet eine Stilepoche der Musik. Der Zeitraum der Ars subtilior reicht von 1377 (Tod Guillaume de Machauts) bis 1420 (Auftreten Guillaume Dufays). Der Begriff selbst wurde 1963 von der Musikwissenschaftlerin Ursula Günther geprägt: „Dies berechtigt uns wohl, statt von einer ars nova nunmehr von einer ars subtilior zu sprechen. Dieser Terminus ist im Gegensatz zum Wort Manierismus in jeder Hinsicht unvorbelastet.“[1]

Allgemeines

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Ars subtilior stammt als Begriff nicht vom Ausgang des 14. Jahrhunderts, hat sich aber allgemein durchgesetzt, um den Begriff „Manierismus“ Willi Apels für dieselbe Zeit zu ersetzen. Letzterer Begriff bezeichnet nicht die vielfältigen Neuerungen (subtilerer Art), die in dieser Zeit entstanden und auf die Folgezeit wesentlich einwirkten:

Auf der anderen Seite sind die Verbindungen zur vorhergehenden Ars Nova nicht zu übersehen:

Musikalische Merkmale

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Komponisten

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Die meisten Komponisten standen im Dienst einer Hofkapelle, besonders der französischen in Paris unter König Karl V. (1364–1380) und König Karl VI. (1380–1422), aber auch die Höfe in Aragon und Kastilien sowie auf Zypern (vom Hof des Janus sind nur anonyme Werke überliefert) engagierten die Künstler der Ars subtilior, ebenso wie der Papsthof in Avignon. Einige Komponisten wie Magister Zacharias und Mateo da Perugia wirkten in Italien.

Überlieferte Komponistennamen sind:

Johannes Ciconia (frühe Werke), Mateo da Perugia, Jacob (de) Senleches, Antonello da Caserta, Solage, Rodericus, Trebor, Jehan Vaillant, Jean Galiot, Grimace, Baude Cordier, Johannes Carmen, Jean Tapissier, Magister Zacharias, Johannes Symonis Hasprois.

Originalquellen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Ursula Günther: Das Ende der ars nova. In: Die Musikforschung. Band 16, Nr. 2, 1963, S. 112, JSTOR:41115502.