Hauptschlagader (Aorta),
schematische Darstellung

Die Aorta (altgriechisch ἀορτή aortē, von ἀείρω aeirō, deutsch ‚ich hebe empor, um zu tragen‘), auch Hauptschlagader oder große Körperschlagader, ist ein großes Blutgefäß, das an der Aortenöffnung (Ostium aortae) aus der linken Herzkammer entspringt. Sie leitet das Blut aus der linken Herzkammer (linker Ventrikel) in die Gefäße des großen Blutkreislaufs.

Die Aorta ist die größte Schlagader (Arterie) des Körpers. Beim erwachsenen Menschen hat sie in der Regel einen Durchmesser von etwa 2,5–3,5 cm und eine Länge von 30–40 cm. Sie hat die Form eines aufrechten Spazierstocks mit einem bogenförmigen Anfang und einem geraden Verlauf nach unten bis in den Beckenbereich.

Seit Februar 2024 wird die Aorta als eigenes menschliches Organ eingestuft.[1]

Geschichtliches

Hippokrates (460–um 370 v. Chr.) verstand unter der Aorta noch die Luftröhre mit den zwei Hauptbronchien, an denen die Lungen „hängen“. Aristoteles (384–322 v. Chr.) übertrug die Bezeichnung dann auf die große Körperschlagader.

Abschnitte

In der Anatomie, Chirurgie und bei bildgebenden Verfahren unterscheidet man zur besseren Orientierung folgende Aortenabschnitte:

Aortenbogen mit Abgängen, schematisch
Die Aorta im Bauchraum mit Abgängen (rot)

Windkesselfunktion

Dank der Elastizität ihrer Gefäßwand fungiert die Aorta als Windkessel[2], welcher durch überwiegend radiales[3] Nachgeben der Wand bei Druckanstieg aus dem in diskreten Schüben vom Herzen ankommenden Blutstrom durch rhythmische Volumensvergrößerung einen gleichmäßiger abfließenden Strom macht. Der Druck des Blutes wird dabei ständig durch Drucksensoren (so genannte Barorezeptoren) gemessen.

Untersuchungsmöglichkeiten

Projektion der großen Bauch- oder Abdominalgefäße auf die verschiedenen Organe. Ansicht von ventral

Krankheiten der Aorta

Typen der Bauchaortenstenose

Man unterscheidet folgende Typen der Bauchaortenstenose:[4]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Aorta erstmals als eigenständiges Organ anerkannt. Abgerufen am 28. Februar 2024.
  2. Anm. Ohne Gasphase, also eher wie ein Druckausdehnungsgefäß mit Elastomermembran.
  3. Anm. Aus rein geometrischen Gründen ist die Zugspannung in der Wand eines Zylinders, in dem ein Fluid unter Druck steht, in Umfangsrichtung genau doppelt so groß wie in Längsrichtung.
  4. Cissarek et al.: Gefäßmedizin: Therapie und Praxis. S. 81