Anselm Franz Speck (* wohl 1728 in Kirrweiler; † Ende Februar 1798 in Heidelberg) war Glockengießer in Heidelberg.

Leben

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Er war der Sohn des Glockengießers Johann Jakob Speck (1700–1753).[1] Zunächst arbeitete er gemeinsam mit seinem Vater, der um 1745 die Gießerei von Kirrweiler nach Bruchsal verlegte. 1751 heiratete er Maria Catharina Knebel aus Langenbrücken. 1753 verlegte er die Gießerei von Bruchsal nach Heidelberg. 1765 erhielt er ein kurfürstliches Privileg zur Lieferung von Glocken auch in die entlegeneren Gebiete der Kurpfalz.[2] Weitere Privilege von 1774 und 1777 schufen praktisch eine Monopolstellung für die Speck'schen Gießereien und den Frankenthaler Glockengießer Schrader für die Lieferung von Glocken und Feuerwehrspritzen in alle Kurpfalz-Gemeinden. Um 1800 befand sich die Speck'sche Gießerei in Heidelberg an der Neuenheimer Landstraße 4. Dort entstand später die Gaststätte Silberner Anker, bei deren Abriss man Reste der Gießerei fand.

Er war verheiratet mit Maria Catharina Knebel. Seine Söhne Michael Aloys Speck (1753–1806), Lucas Joseph Speck (1755–1819) und Wilhelm Speck wurden ebenfalls Glockengießer. Michael siedelte bis 1780 nach Mannheim und war dort tätig, Wilhelm betätigte sich wohl seit 1774 in Frankenthal und Lucas führte die Werkstatt des Vaters in Heidelberg fort.

Anselm Franz Specks älteste nachweisbare Glocke ist eine nicht erhaltene Glocke von 1744 für die reformierte Kirche in Gaiberg. Die bislang älteste erhaltene Glocke befindet sich in der katholischen Kirche St. Appolonia in Wierschem und stammt von 1752. Insgesamt sind knapp 200 Glocken aus der Produktion von Anselm Franz Speck bekannt, von denen jedoch infolge der Glockenablieferungen für Rüstungszwecke in den beiden Weltkriegen nur noch ein geringer Teil erhalten ist. Von 1788 an sind mehrere gemeinsam von Anselm Franz und Lucas signierte Glocken bekannt, darunter 1789 solche für die Remigiuskirche in Nieder-Ingelheim. Ab 1791 signiert Lucas Speck dann allein, während von Anselm Franz Speck signierte Glocken noch bis zum Todesjahr 1798 vorkommen.

Erhaltene Glocken (Auswahl)

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Ferdinand Pauly: Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel (Germania Sacra Neue Folge 19: Die Bistümer der Kirchenprovinz Trier. Das Erzbistum Trier, Band 3). de Gruyter, Berlin 1986, ISBN 3-11-010445-8, S. 30 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Hans Rolli: Glockengießer-Tradition in Heidelberg, in: Badische Heimat 1963, S. 84.
Personendaten
NAME Speck, Anselm Franz
KURZBESCHREIBUNG Glockengießer in Heidelberg
GEBURTSDATUM 1728
GEBURTSORT Kirrweiler
STERBEDATUM Februar 1798
STERBEORT Heidelberg