Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die Bezeichnungen der Stammtöne, der abgeleiteten Töne und der Tonarten in verschiedenen Sprachen.
Die absoluten Tonstufen wurden ursprünglich mit Buchstaben des lateinischen Alphabets bezeichnet: A, B, C, D, E, F, G.
Dass der ursprüngliche Stammton „B“ im Deutschen „H“ heißt, geht auf eine seit dem 10. Jahrhundert differenzierte Schreibweise zurück, die den Ton in einer niedrigeren Variante als „b rotundum“ („rundes b“), und in einer höheren Variante als „b quadratum“ („quadratisches b“) notiert. Letztere, die eckige Schreibweise des B entwickelte sich nach und nach zu einem „h“ und verfestigte sich im 16. Jahrhundert durch den aufkommenden Buchdruck. Das um einen Halbton erniedrigte „H“, also das ehemalige b rotundum, heißt im Deutschen „B“. Demgegenüber hielt sich im englischsprachigen Raum bis heute die Bezeichnung „B“ für den Stammton; der um einen Halbton niedrigere Ton heißt dort B flat (B♭). Auch im Niederländischen heißt das deutsche H B, das B jedoch Bes. Das Deutsche ist nicht die einzige Sprache, in der sich die Schreibweise mit H als dem unter dem C liegenden Stammton durchgesetzt hat. Dieselbe Schreibweise verwendet man zum Beispiel auch in skandinavischen (dänisch, schwedisch), west- und südslawischen (polnisch, tschechisch, slowakisch, slowenisch, kroatisch, serbisch) Sprachen und im Ungarischen.
In populären Musikgenres, die starke Impulse aus englischsprachigen Ländern erhielten, und bei internationaler Kommunikation in englischer Sprache benutzen auch deutsche Musiker die englische Bezeichnung „B“ für das „H“ – oder, zwecks Eindeutigkeit, wenigstens „B♭“ für „B“ (beim „H“ kann keine Doppeldeutigkeit auftreten).
In der so genannten Solfeggiolehre oder Solmisation werden nicht die absoluten Tonstufen bezeichnet, sondern die Position der Töne innerhalb einer Tonart. Das erleichtert das Transponieren einer Melodie in beliebige andere Tonarten und wird an internationalen wie deutschsprachigen Musikhochschulen z. B. in der Gehörbildung eingesetzt. Die relativen Tonstufen werden mit den lateinischen Silben do, re, mi, fa, sol, la, si (im Englischen und Ungarischen mit do, re, mi, fa, so, la, ti) bezeichnet.
In Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Rumänien und anderen Ländern, z. B. den GUS-Staaten und Bulgarien, werden als Tonnamen durchgehend diese Solmisationssilben verwendet, die auf den Johannes-Hymnus zurückgehen:
Später wurde die Silbe „ut“ durch das besser zu singende „do“ ersetzt.
deutsch | C | D | E | F | G | A | H[1] |
dänisch, norwegisch, schwedisch, polnisch, slowakisch, tschechisch, serbisch, kroatisch, ungarisch, lettisch (bis 1940), finnisch |
C | D | E | F | G | A | H[2] |
englisch, niederländisch, chinesisch | C | D | E | F | G | A | B |
französisch | ut/do[3] | ré | mi | fa | sol | la | si |
italienisch, spanisch, rumänisch,[4] lettisch (seit 1940) |
do | re | mi | fa | sol | la | si |
portugiesisch | Dó | Ré | Mi | Fá | Sol | Lá | Si |
bulgarisch | до | ре | ми | фа | сол | ла | си |
russisch[5] | до | ре | ми | фа | соль | ля | си |
ukrainisch | до | ре | мі | фа | соль | ля | сі |
griechisch | Ντο | Ρε | Μι | Φα | Σολ | Λα | Σι |
japanisch[6] | ハ ha | ニ ni | ホ ho | ヘ he | ト to | イ i | ロ ro |
Im Deutschen, Niederländischen, Ungarischen und in westslawischen und ähnlich in skandinavischen Sprachen werden die erhöhten und erniedrigten (alterierten) Töne dadurch gekennzeichnet, dass an den jeweiligen Grundton eine Nachsilbe angehängt wird, nämlich
In den meisten anderen Sprachen wird die Bezeichnung für Kreuz bzw. ♭ an die Tonbezeichnung angehängt oder (im Japanischen und Chinesischen) der Tonbezeichnung vorangestellt.
Das Tongeschlecht Dur wird folgendermaßen bezeichnet:
Das Tongeschlecht Moll wird folgendermaßen bezeichnet: