Nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen im Jahr 1866[5] überließ Dietrich Wilhelm Schwemann,[6] der kurz zuvor noch als Königlich Hannoverscher Konsul Betitelte,[7] der Stiftung am 23. August 1867 sein bis dahin als Auszugshaus vorgesehenes Gebäude in Kirchrode.[2] Die Überlassung war zunächst mit der Verpflichtung verbunden, für die jungen Leute des damaligen Dorfes eine Warteschule einzurichten.[1] Doch die Diakonissen nutzten das kleine Fachwerkhaus dann für die Betreuung von bis zu zwölf siechen Frauen und entwickelten um das Schwemannsche Haus, das ihnen fünf Jahre später am 26. Dezember 1872 geschenkt worden war,[2] dann nach und nach ein ganzes Stadtviertel.[8] Erst 1964 wurde der Ursprungsbau der Henriettenstiftung zugunsten des Baus der Simeonkirche abgebrochen.
Alt-Bethesda wurde als eingeschossiger Backsteinbau unter Satteldach errichtet, von Anfang an mit einer gleichartigen Erweiterung zur Nordseite, die als Kapelle diente. Diese Funktion wurde durch den schlanken, hohen Dachreiter betont. Am Hauptbau fallen die gekuppelten Fenster auf, die in den Oberlichtern durch Maßwerk ausformuliert wurden und sich durch glasierteZiegel in den Gewänden und den Sohlbänken von den schlichten Backsteinwänden absetzen. Der nur wenig jüngere Anbau nahm Form und Material des Vorgängerbaus auf.[1]
N.N.: Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart der Henriettenstiftung in Kirchrode, mit Fotos und Texten der „Öffentlichkeitsarbeit Henriettenstiftung“, in Michael Hümpel (Hrsg.), Lars Michael (Red.): Der Stadtbezirk in Wort und Bild. Chronik Kirchrode – Bemerode – Wülferode, 1. Auflage, Hannover: Verlag Michael Hümpel, 2003, S. 143–147
↑ abcdDoris Böker: Die bauliche Entwicklung der Henriettenstiftung, darin unter anderem: Die Tochtergründung in Kirchrode, in Wolfgang Helbig (Hrsg.): Neue Wege, alte Ziele: 125 Jahre Henriettenstiftung Hannover, Hannover: Lutherhausverlag, 1985, ISBN 3-87502-165-7, mit zahlreichen historischen Bild-Dokumenten, S. 61–76, vor allem S. 69–73
↑ abN.N.: Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart der Henriettenstiftung …, S. 145
↑Klaus Mlynek: Annexion 1866. In: Stadtlexikon Hannover, S. 28f.
↑Helmut Zimmermann: Ein Hundekuchenfabrikant baute Villen in Kirchrode, in ders.: Das kleine Hannoversche Geschichtsbuch. Anekdoten, Begebenheiten, Legenden. 1. Auflage. Leuenhagen & Paris, Hannover 2003, ISBN 3-923976-43-7, S. 104–109; hier: S. 107
↑Johann Friedrich von Cotta: Personal-Nachrichten. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 98 vom 8. April 1854, S. 1566; online über Google-Bücher
↑Helmut Zimmermann: Ein Hundekuchenfabrikant baute Villen in Kirchrode, in ders.: Das kleine Hannoversche Geschichtsbuch. Anekdoten, Begebenheiten, Legenden. 1. Auflage, Leuenhagen und Paris, Hannover 2003, ISBN 3-923976-43-7, S. 104–109; hier: S. 105
↑Paul Siedentopf: Schwemann & Stücke. In: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927, Jubiläums-Verlag Walter Gerlach, Leipzig 1927, S. 203