Alfred Kosing (* 15. Dezember 1928 in Wolfsdorf, Ostpreußen; † 21. Oktober 2020 in Alanya, Türkei) war ein deutscher marxistischer Philosoph.

Leben

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In den Jahren 1944/45 nahm Kosing als Marinehelfer und ab April 1945 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Von 1945 bis 1947 absolvierte er eine Maurerlehre in Blankenburg (Harz).

Der SED trat er 1946 bei. Nach dem Abitur 1948 an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät (ABF) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg[1] studierte er bis 1951 Geschichte und Philosophie an der Martin-Luther-Universität und der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1950 bis 1953 war er am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität Assistent und Lehrbeauftragter. 1953 bis 1961 war er als Dozent für Dialektischen und Historischen Materialismus und von 1962 bis 1964 als Professor mit Lehrauftrag am Lehrstuhl für Philosophie des Instituts für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED (IfG) in Berlin tätig.

Kosing wurde 1960 mit der Arbeit „Über das Wesen der marxistisch-leninistischen Erkenntnistheorie“ am IfG promoviert und habilitierte sich 1964 über „Die Theorie der Nation und die nationale Frage in Deutschland“ an der Karl-Marx-Universität Leipzig. An der dortigen philosophischen Fakultät war er 1964 bis 1969 Professor und Direktor des Instituts für Philosophie.

1969 wechselte er zurück an das Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED (ab 1976 Akademie für Gesellschaftswissenschaften) in Berlin, wo er bis 1990 als Professor für Dialektischen und Historischen Materialismus tätig war. Ab 1990 war Kosing im Ruhestand, er lebte in der Türkei und war publizistisch tätig.

Kosing arbeitete und veröffentlichte u. a. über marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie. Seit 1971 war er ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1975 erhielt er den Nationalpreis der DDR II. Klasse für Wissenschaft und Technik. Von 1973 bis 1993 war er Mitglied des Institut International de Philosophie und von 1978 bis 1990 Präsidiumsmitglied der Urania der DDR. 1990 wurde er in den Vorruhestand versetzt.

1983 wurde er auf dem Weltkongress der Philosophen zum Vizepräsidenten der Fédération Internationale des Sociétés de Philosophie gewählt.[2]

Kosing starb am 21. Oktober 2020 an seinem Wohnort in der Türkei.[3][1]

Schriften

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b Arnold Schölzel: Aus der nötigen Distanz - Zum Tod des marxistischen Philosophen Alfred Kosing. In: jungewelt.de. 25. Oktober 2020, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  2. Alfred Kosing: Innenansichten als Zeitzeugnisse. Philosophie und Politik in der DDR. Erinnerungen und Reflexionen. Berlin 2008, Klappentext.
  3. Philosoph Alfred Kosing gestorben. In: jungewelt.de. 24. Oktober 2020, abgerufen am 25. Oktober 2020.
Personendaten
NAME Kosing, Alfred
KURZBESCHREIBUNG deutscher marxistischer Philosoph
GEBURTSDATUM 15. Dezember 1928
GEBURTSORT Wolfsdorf, Ostpreußen
STERBEDATUM 21. Oktober 2020
STERBEORT Alanya, Türkei