Porträt Aksel Mikkelsen (Gemälde in der Dänischen Handwerkerschule (Dansk Sløjdlærerskole))

Aksel Mikkelsen-Løth (* 14. August 1849 in Hjørring; † 19. Oktober 1929 in Korsør) war ein dänischer Handwerkspädagoge und Schriftsteller.

Herkunft und Familie

Er war der Sohn des Vorsitzenden der Eisengießerei Jørgen Mikkelsen und seiner Frau, geborene Ane Margrete Pedersdatter. Aksel Mikkelsen heiratete am 2. März 1873 seine Frau Maren Nielsen, geboren am 22. Dezember 1846 in Ryslinge als Tochter von Niels Rasmussen und seiner Frau Karen Hansdatter. Ein Sohn von Maren und Aksel Mikkelsen war der Polarforscher Ejnar Mikkelsen, und ein anderer war Bezirksstaatsanwalt Thorvald Mikkelsen (* 23. Februar 1885; † 25. Februar 1962).

Leben

Als junger Mann lebte er in Vester Brønderslev. Hier besaß er eine Gießerei und eine Maschinenwerkstatt, interessierte sich aber für Pädagogik und baute in der Firma eine Handwerkerschule auf. Im Jahr 1883 zog die Familie nach Næstved auf der Insel Seeland, wo der Vater eine Anstellung als Handwerkslehrer (dänisch sløjdlærer) bekam, und zwei Jahre später 1885 weiter nach Kopenhagen.[1] Das Lebenswerk von Aksel Mikkelsen wurde dann das Unterrichtsfach „Handwerken“ in der Schule (dänisch skolesløjd), dem er den größten Teil seines Lebens widmete.[2] Im Jahr 1886 kaufte er das Gebäude Værnedamsvej 13 B auf Vesterbro in Kopenhagen, in dem das „Statsgymnasiet Schneekloths Skole“ untergebracht war, und hier richtete er eine Handwerkslehrerschule (dänisch Sløjdlærerskole) ein. Das Gebäude beherbergt heute die französische Schule „Lycée Français Prins Henrik“, benannt nach dem französischen Ehemann Prinz Henrik (1934–2018) von Königin Margrethe II. von Dänemark. Im Jahr 1996 zog die Handwerkslehrerschule nach Emdrup um, neben Dänemarks Lehrerhochschule (dänisch Danmarks Lærerhøjskole), heute Danmarks Pædagogiske Universitet (DPU).

Aksel Mikkelsen leitete die dänische Handwerkslehrerschule nur bis 1909, als Axel Dam (1868–1936) Schulleiter wurde. Von 1907 bis 1918 war Mikkelsen staatlicher Handwerksinspektor und beaufsichtigte den handwerklichen Unterricht in den Gymnasien und an den Grund- und Hauptschulen sowie bei den Ausbildungsseminaren. Aber er blieb ein einflussreicher Handwerker und erlangte für das Unterrichtsfach „Handwerken“ einen fast kultigen Status, was sich daran zeigt, dass man bei Dansk Sløjdlærerskole sowohl kleine als auch große Bilder von Mikkelsen zum Aufhängen in den Schulen bestellen konnte. Mikkelsen war ein Mann, dem man zuhörte; aber auch seine Gegner konnten sein unversöhnliches Wesen kennen lernen.

Im Jahr 1918 wurde die Dansk Sløjdlærerskole vom Staat übernommen, der auch ein Jahr später 1919 die Gebäude von Mikkelsen kaufte. Sein von ihm entwickeltes Unterrichtsfach „Handwerken“ wurde zu Dansk Skolesløjd, das zu einem Konzept und einer Richtung wurde mit einer Unterrichtsmethodik, die im Gegensatz zu Askov Skolesløjd stand.[3]

Dansk Skolesløjd

„Dansk Skolesløjd“ von Mikkelsen war an den Schulen weiter verbreitet und hier galt die Säge als wichtigstes Werkzeug. Der gesamte Handwerksunterricht begann mit Sägemodellen, bei denen kein Hobel verwendet wurde und dann keine Feile oder Sandpapier, was verboten war. Es war auch nicht erlaubt, die Produkte zu bemalen, denn Bearbeitungsfehler durften nicht verborgen werden.

Askov Skolesløjd

„Askov Skolesløjd“ bezeichnet eine andere methodische Richtung für den Werk-Unterricht in der Zeit von 1886 bis 1978. Diese Richtung wurde auf der „Askov Sløjdlærerskole“ in Askov entwickelt, die von Søren Larsen Meldgaard (1850–1894) im Jahr 1886 gegründet wurde.[4] „Askov-sløjd“ ist auch als „Askov-Nääs-sløjd“ bekannt, da der „Askov-sløjd“ in größerem Umfang als „Dansk Skolesløjd“ Prinzipien des Einzelunterrichts nach Modellreihen fortsetzte. Das wichtigste Werkzeug im Unterricht war das Messer. Auch Feile und Schleifpapier kamen zum Einsatz. Das ästhetische Element wurde hoch geschätzt. Andererseits führte die Verbundenheit mit den alten Traditionen dazu, dass die Herstellung von Spielzeug und Luxusartikeln verboten wurde. Ab dem Jahr 1912 gab es zwei Handwerksinspektoren, einen für jede Richtung, bis sie 1978 vereinigt wurden.

Aksel Mikkelsen war seiner Zeit voraus und gründete auch die Firma Dansk Sløjdlærerskoles Værktøjshandel (deutsch Dänischer Handwerkslehrerschule Werkzeughandel), die Werkzeuge für Kinderhände für den Handwerksunterricht herstellten. Insbesondere gab es hier auch Werkzeug für Linkshänder, lange bevor so etwas alltäglich wurde. Die spezielle Hobelbank der Schule, hatte zwei Reihen von Zapfenlöchern, damit sie sowohl von Rechts- als auch von Linkshändern benutzt werden konnte. Der Schulhobel hatte ein symmetrisches Horn, damit er in alle Hände gleich gut passt.[5]

Zeitachse: Geschäft und Wirken

Fachbücher zum Handwerk-Unterricht

Auszeichnungen

Literatur und Weblinks

Einzelnachweise

  1. Aksel Mikkelsen-Løth. gravsted.dk, abgerufen am 23. Januar 2022 (dänisch).
  2. Carsten Hess: sløjd. In: Den Store Danske. 31. März 2017, abgerufen am 23. Januar 2022 (dänisch).
  3. Mogens Nielsen: Aksel Mikkelsen(-Løth). In: Den Store Danske. 7. Mai 2020, abgerufen am 23. Januar 2022 (dänisch).
  4. Hans Christophersen: Søren Larsen Meldgaard. In: Den Store Danske. 10. Oktober 2014, abgerufen am 23. Januar 2022 (dänisch).
  5. Aksel Mikkelsen-Løth. gravsted.dk, abgerufen am 23. Januar 2022 (dänisch).
  6. Aksel Mikkelsen: Arbejdsstillinger. F. Hegel, 1896, abgerufen am 23. Januar 2022 (dänisch).