Adelhard Roidinger (* 28. November 1941 in Windischgarsten, Oberösterreich; † 22. April 2022 in Wien[1]) war ein österreichischer Jazzmusiker (Bass, Elektronik), Komponist, Pädagoge und Computergrafiker.[2]

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adelhard Roidinger, der aus einer Musikerfamilie stammte, erlernte zunächst Klavier, Geige und Gitarre. Erst seit dem sechzehnten Lebensjahr spielte er Kontrabass. Von 1960 bis 1967 studierte er Architektur an der Technischen Universität Graz sowie von 1965 bis 1972 Kontrabass und Jazzkomposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.[3]

Erste Aufnahmen im Jazz entstanden 1963 mit dem Harald Neuwirth Trio; ab 1969 spielte Roidinger als Bassist mit Joachim Kühn und Eje Thelin, anschließend mit Karl Berger und von 1971 bis 1975 in Hans Kollers Free Sound. Mit Alan Skidmore, Gerd Dudek und Lala Kovačev gründete er 1976 den European Jazz Consensus, der auch die Alben Four for Slavia und Morning Rise einspielte; mit Kovačev, Allan Praskin und John D. Thomas entstand dann der International Jazz Consensus. In der Austria 3, die auch den Kern für sein ECM-Album Schattseite (1981) bildete, spielte er mit Harry Pepl und Werner Pirchner. Weiterhin arbeitete er u. a. mit Herbert Joos, Albert Mangelsdorff, Yōsuke Yamashita, George Russell, Maria João, Anthony Braxton, Georg Weidinger, Tone Janša und Melanie Bong. Sein musikalisches Betätigungsfeld reichte nach einer Zusatzausbildung am IRCAM Paris vom freien Jazz über Auftritte mit Sinfonieorchestern und Solokonzerten mit Computer und visuellen Komponenten. Im Bereich des Jazz war er laut Tom Lord zwischen 1963 und 2001 an 41 Aufnahmesessions beteiligt, neben den Genannten auch mit Karin Krog, Erich Kleinschuster, Attila Zoller, Zbigniew Seifert, Akira Sakata, Bennie Wallace, Christoph Spendel, Urs Leimgruber, 2001 mit dem European Jazz Ensemble (25th Anniversary Tour).[4] Zuletzt nahm Roidinger mit dem Pianisten Andy Lumpp die Duoalben Parusia und Parusia II auf.

Nach einer Tätigkeit als Dozent für Kybernetische Gestaltung (TU Graz seit 1976) unterrichtete Roidinger am Bruckner-Konservatorium Linz; er leitete dessen Jazz-Abteilung seit 1988 und seit 1994 zudem die Abteilung für Musik und Medientechnologie derselben Hochschule. Er verfasste Unterrichtswerke für Kontrabass (1980) und E-Bass (1981) sowie eine umfassende Publikation über Jazzimprovisation und Pentatonik (1984). Weiterhin beschäftigte er sich mit der Entwicklung neuer Klänge, die auf Mikrotonalitäten beruhen.

Preise und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stipendien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Nachruf auf Adelhard Roidinger. ORF, Spielräume: 5. Mai 2022; abgerufen am 7. Mai 2022.
  2. a b c Uwe Harten: Roidinger, Adelhard. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
  3. a b c d e f Biografie Adelhard Roidinger. Musikdatenbank von mica – music austria, 23. Februar 2020; abgerufen am 14. April 2022.
  4. Tom Lord The Jazz Discography (online) abgerufen am 8. Mai 2022.
  5. Jury-Mitglied Wolfgang Winkler, zit. nach Kunzler: Jazz-Lexikon.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p Werkeverzeichnis von Adelhard Roidinger. Musikdatenbank von mica – music austria, 23. Februar 2020; abgerufen am 14. April 2022.
Personendaten
NAME Roidinger, Adelhard
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Jazzmusiker und Komponist
GEBURTSDATUM 28. November 1941
GEBURTSORT Windischgarsten, Oberösterreich
STERBEDATUM 22. April 2022
STERBEORT Wien