Der Abflussbeiwert , gelegentlich auch Gesamtabflussbeiwert, ist ein Begriff aus der Hydrologie und bezeichnet das Verhältnis desjenigen Teils eines Niederschlagsereignisses, der direkt zum Abfluss gelangt (effektiver Niederschlag), zum Gesamtniederschlag :[1]
Der Unterschied zwischen Niederschlag und Abfluss ergibt sich aus folgenden Gründen:
Der Abflussbeiwert wird verwendet zur Bemessung von Regen- und Mischwasserkanälen, der Berechnung des Hochwasserabflusses in Flüssen auf Grund beobachteter (historischer) Regenereignisse und bei Hochwasserprognosen.
Der Abflussbeiwert ist abhängig von den Eigenschaften des Einzugsgebiets (Anteil und Durchlässigkeit befestigter Flächen, Bodeneigenschaften, Bewuchs, Geländeneigung, Vorfeuchte, Eisbedeckung) sowie der Intensität und Dauer des Niederschlagsereignisses. Die Wirkung der Gebietseigenschaften kann sich mit Niederschlagsintensität und -dauer ändern.
Zusätzlich zum oben definierten (mittleren) Abflussbeiwert sind im Wasserbau weitere Werte in Gebrauch, v. a. für die Planung und Dimensionierung abwassertechnischer Anlagen:
Art der Fläche | Endabflussbeiwert |
---|---|
befestigt und versiegelt wie Beton oder Asphalt | 1,0 |
befestigt mit teilweise wasserdurchlässigen Materialien | 0,3 bis 0,6 |
Beton- und Natursteinpflaster, Plattenbeläge und Verbundsteine | 0,6 |
Rasengittersteine, Kies, Schotter, Gründächer | 0,3 |
Im Unterschied zum Abflussbeiwert gibt der Abflusskoeffizient das Verhältnis von erfolgtem Niederschlag zum gemessenen Abfluss über einen längeren Zeitraum an. In ihm sind also auch die Teile des Niederschlags enthalten, die vorerst im Gebiet gespeichert werden, jedoch erst später zum Abfluss gelangen. Hier ergibt sich eine Differenz lediglich aus der erfolgten Verdunstung.