5. Oktober: Der Frieden von Zeilsheim beendet die Mainzer Stiftsfehde. Adolf von Nassau erhält das Erzstift Mainz, mit allen seinen im Verlauf der Fehde angehäuften Schulden, Diether von Isenburg erhält als Abfindung ein kleines eigenständiges Fürstentum, bestehend aus den mainzischen Ämtern Höchst mitsamt dem Höchster Schloß als Residenz, Steinheim und Dieburg, und eine erhebliche Summe Geld. Nachdem er seine entsprechenden Verpflichtungen erfüllt hat, löst ihn Papst Pius II. noch im Oktober vom Bann. Eine wichtige Konsequenz des Friedens ist, dass das durch die Stiftsfehde finanziell zerrüttete Kurmainz fast all seine verbliebenen Rechte in Ober- und Niederhessen an die Landgrafen von Hessen abtreten musste. Beide Kontrahenten haben einen der beiden miteinander verfeindeten hessischen Landgrafen als Bündnispartner, Diether den Landgrafen Heinrich III. von Oberhessen, Adolf dessen Bruder Ludwig II. von Niederhessen. Beide haben sich ihren Verbündeten gegenüber schwer verschuldet und mainzische Besitzungen verpfändet, und Adolf muss sämtliche Schulden an beide Landgrafen abgleichen.
Der 1459 begonnene Bayerische Krieg endet in einem Vergleich: Ludwig der Reiche zieht sich aus den besetzten Gebieten zurück und Albrecht Achilles verzichtet auf seinen Anspruch auf die Reichsgerichtsbarkeit. Der entsprechende Frieden wurde in Prag ausgehandelt.
26. März: David Komnenos, ehemaliger Kaiser von Trapezunt, der seit seiner Absetzung im Jahr 1461 als „Pensionär“ am Hof des osmanischen Sultans Mehmed II. lebt, wird wegen angeblichen Hochverrats verhaftet und eingekerkert. Am 1. November wird er mit nahezu allen männlichen Mitgliedern seiner Familie hingerichtet.
5. Januar: Der 32-jährige François Villon wird mitten im Winter durch ein Gerichtsurteil aus Paris verbannt. Das weitere Schicksal des Dichters ist unbekannt.
Aus dem Eifelgebiet wird ein Ausbruch der Tanzwut berichtet.
Religion
Erzbischof Ruprecht von der Pfalz, zeitgenössische Darstellung