15. Januar: Agnes von Baden, die schwangere Ehefrau von Herzog Gerhard VII. von Schleswig, Graf von Holstein, stürzt auf einer Treppe und die Wehen setzen ein. Am nächsten Tag bringt sie zwei gesunde 7-Monats-Kinder zur Welt. Da der offizielle Vollzug der Ehe jedoch erst am 5. Oktober des Vorjahres stattfand, führt der „Zwillingssturz von Gottorf“ zu Irritationen. Um die aufkommenden Gerüchte zu stoppen erklärt Gerhard VII. im Schloss Gottorf und später im Schleswiger Dom, er sei der Vater, wobei ihn sein Mitregent und Bruder Adolf VIII. unterstützt. Doch die Angelegenheit nimmt den Herzog so sehr mit, dass im Februar eine alte Lungenkrankheit bei ihm wieder ausbricht, an der er am 24. Juli auf der Rückreise von einer Kur in Baden-Baden bei Emmerich stirbt. Adolf VIII. verweigert Agnes die Rückreise nach Schleswig und verweigert ihren Kindern das Erbe der Schauenburger. Agnes kehrt nach Baden zurück, wo sie von ihrem Bruder Jakob I. für den Rest ihres Lebens interniert wird.
31. Mai: Nachdem er sich mit Papst Eugen IV. ausgesöhnt und sich zur Ausrottung der Ketzerei in Böhmen verpflichtet hat, wird König Sigismund in Rom zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs gekrönt, fast 22 Jahre nach seiner Wahl zum römisch-deutschen König. Kaspar Schlick wird sein Reichskanzler. Er ist der erste Amtsinhaber, der Laie und bürgerlicher Herkunft ist.
21. September: Johann von Pfalz-Neumarkt schlägt in der Schlacht bei Hiltersried die Taboriten, die seit einiger Zeit die Oberpfalz plündern. Es bleibt die einzige größere Schlacht, die die militärisch gut organisierten Hussiten verlieren. Die Niederlage bei Hiltersried führt zu internen Streitereien unter den Hussiten. Der seit langem schwelende Konflikt zwischen den radikalen Taboriten und den gemäßigten Calixtinern bricht erneut aus. Die Hussitenbewegung bricht auseinander, das Ende der Hussitenkriege rückt näher.
Lê Lợi, Kaiser von Vietnam stirbt. Da sein ältester Sohn Lê Tư Tề „aufgrund mangelnder charakterlicher Eignung“ von der Nachfolge ausgeschlossen worden ist, besteigt sein jüngerer Sohn Lê Thái Tông im Alter von zehn Jahren den Thron. Formal regiert der minderjährige Herrscher ohne Regenten. Tatsächlich führen die Regierungsgeschäfte die alten Weggefährten seines Vaters, die als Militärführer unter ihm Karriere gemacht haben.